Neuerungen im Optimization Module

Für Nutzer des Optimization Module führt COMSOL Multiphysics® Version 6.2 die Option, die mit der der Parameterschätzung assoziierte Kovarianzmatrix zu exportieren, einen neuen Studienschritt Stationary Then Eigenfrequency sowie neue Spiegel- und Sektorsymmetrie-Features für die Form- und Topologieoptimierung ein. Hier erfahren Sie mehr über diese Funktionen.

Studienschritt Stationary Then Eigenfrequency

Ein neuer Studienschritt, Stationary Then Eigenfrequency, ermöglicht die aufeinanderfolgende Lösung einer Stationary- und einer Eigenfrequency-Studie in einem einzigen Studienschritt. Diese Funktionalität verwendet als Standard den Löser Stationary Solver zur Lösung der abhängigen Variablen, die mit den Interfaces zur Form- und Topologieoptimierung verbunden sind, und den Löser Eigenfrequency Solver zur Lösung der abhängigen Variablen, die mit den Physik-Interfaces verbunden sind. Diese Funktionalität ist allgemein anwendbar und kann verwendet werden, um die niedrigste Eigenfrequenz für eine Anwendung in der Strukturmechanik zu maximieren oder um Bandlücken zu entwerfen. Beachten Sie, dass der neue Studienschritt Stationary Then Eigenfrequency unterschiedliche Sets abhängiger Variablen im stationären und im Eigenfrequenz-Löser löst, so dass er beispielsweise nicht für die Maximierung von Knicklasten geeignet ist.

Die COMSOL Multiphysics Benutzeroberfläche zeigt den Model Builder mit dem hervorgehobenen Knoten Eigenvalue Solver, dem entsprechenden Einstellungsfenster und dem Grafikfenster.
Der neue Studienschritt Stationary Then Eigenfrequency wird mit dem Feature Free Shape Shell kombiniert, um die Eigenfrequenz einer Schale zu maximieren. Das Modell verwendet auch das Feature Mirror Symmetry.

Parameterschätzung

Die Funktion Global Least-Squares Objective und der Studienschritt Parameter Estimation beinhalten jetzt eine Spalte Variance, in der die Varianz der einzelnen Messungen angegeben werden kann. Alternativ kann die Varianz auch automatisch geschätzt werden. In beiden Fällen können die Ergebnisse verwendet werden, um die Unsicherheit der Ergebnisse der Parameterschätzung zu schätzen. Der einfachste Ansatz ist die Berechnung von Konfidenzintervallen für die geschätzten Parameter, aber die resultierenden Intervalle können ungültig sein, wenn die Parameter korrelieren. Daher wurde eine Option zum Export der Kovarianzmatrix hinzugefügt, die mit der Optimierungsmethode Levenberg-Marquardt verfügbar ist. Diese Funktion ermöglicht eine detailliertere Bewertung der Unsicherheit der Ergebnisse als die Verwendung der Konfidenzintervalle der geschätzten Parameter. Darüber hinaus wurde die Optimierungsmethode Levenburg-Marquardt erweitert, um Grenzen zu unterstützen, was die Robustheit für nichtlineare Modelle verbessern kann.

Die COMSOL Multiphysics Benutzeroberfläche zeigt den Model Builder mit dem hervorgehobenen Knoten Parameter Estimation, das entsprechende Einstellungsfenster und einen 1D-Plot im Grafikfenster.
Die Berechnung der Kovarianzmatrix kann im Abschnitt Output While Solving des Studienknotens Optimization and Parameter Estimation eingestellt werden. Das neue Modell Parameter Estimation with Covariance Analysis verfiziert, dass die Kovarianzmatrix eine engere Repräsentation der Unsicherheit liefert als die Konfidenzintervalle (im Bild als schwarze Linien dargestellt).

Neuerungen in der Topologie- und Formoptimierung

Für die Topologieoptimierung wurden die neuen Funktionen Mirror Symmetry und Sector Symmetry hinzugefügt, um die Einrichtung von Modellen zu vereinfachen, für die ein symmetrisches Design erforderlich ist, bei denen jedoch die Effekte bestimmter physikalischer Phänomene nicht symmetrisch sein dürften. In einigen Fällen können diese Funktionen verwendet werden, um die Anzahl der Lösungen oder Lastfälle pro Iteration zu reduzieren, was zu einer verbesserten Leistung führt. Darüber hinaus bieten die Funktionen zur Formoptimierung jetzt die Option, die maximale Verschiebung für einzelne Komponenten festzulegen. Außerdem ist es möglich, anstatt der bisherigen Taxicab-Interpretation eine euklidische Interpretation der maximalen Verschiebung zu verwenden.

Die COMSOL Multiphysics Benutzeroberfläche zeigt den Model Builder mit dem hervorgehobenen Knoten Free Shape Boundary, dem entsprechenden Einstellungsfester und einem Radfelgen-Modell im Grafikfenster.
Neue Formoptimierungs-Einstellungen für maximale Verschiebung werden in dem Modell Wheel Rim — Stress Optimization with Fatigue Evaluation und dem neuen Tab Shape Optimization gezeigt.

Allgemeine Neuerungen

  • Die Funktion Control Variable Field bietet Unterstützung für die Gruppierung benachbarter Objekte mithilfe der neuen geometrischen konstanten Diskretisierung.
  • Die Einstellungen für die Funktion Control Function enthalten zusätzliche Optionen und eine verbesserte Konsistenz zwischen polynomialen Funktionen und Helmholtz-Regularisierung.
  • Neue Tabs für Shape Optimization, Topology Optimization und Parameter Estimation werden angezeigt, wenn die Funktionen genutzt werden, und bieten eine bessere Konsistenz mit dem Model Builder Baum.
  • Die Features Control Function und Control Variable Field wurden in den Zweig Definitions des Model Builder Baums verschoben.

Die COMSOL Multiphysics Benutzeroberfläche zeigt den Model Builder mit dem hervorgehobenen Knoten Control Function, dem entsprechenden Einstellungsfenster und einem Lautsprecher-Modell im Grafikfenster.
Neue Randbedingungen für das Feature Control Function werden anhand des Modells Shape Optimization of a Rectangular Loudspeaker Horn in 3D gezeigt. Die Features Control Variable Field und Control Function sind über die Schaltfläche Control Variables im Tab Definitions verfügbar.

Neue und aktualisierte Tutorial-Modelle

COMSOL Multiphysics® Version 6.2 enthält mehrere neue und aktualisierte Tutorial-Modelle für das Optimization Module.